Besuch des Kinderkonzerts „Karneval der Tiere – Ein wildes Konzert!“ im Staatstheater Kassel

„Elefanten spielen Kontrabass, Schildkröten tanzen und Geigen gackern um die Wette. Wir sind hier doch nicht im Zoo, oder etwa doch?! Die Tiere erobern die Bühne: Mit der berühmten Musik aus Camille Saint-Saens‘ Karneval der Tiere stellen sich große und kleine, laute und leise, graue und bunte Tiere im Konzert des Staatsorchesters Kassel vor.“, so war es in der Vorankündigung des Staatstheater Kassels zu lesen.

Die Kinder der Klassen 1a und 1b haben sich mit ihren Lehrer*innen am Mittwoch, den       1. Oktober 2025 auf den Weg nach Kassel begeben, um ihr erstes  Kinderkonzert im Staatstheater Kassel zu besuchen. Dort erlebten alle ein großartiges Musikereignis mit dem Staatsorchester Kassel (Dirigent / Klavier: Peter Schedding). In den vergangenen Tagen haben sich die Kinder auf ihren bevorstehenden ersten „großen“ Schulausflug sowie auch auf das Stück eingestimmt. Nun waren alle Kinder schon sehr gespannt, was es wohl mit dem musikalischen „Karneval der Tiere“  eigentlich so auf sich hat. Gleich zu Beginn des Kinderkonzerts  erklang in einer hörenswerten Orchesterversion der von mehreren Interpreten zum Millionenseller gebrachte Song „In the jungle, the mighty jungle, the lions sleep tonight…“, der den Kindern bekannt ist und sie zum leisen Mitsummen animierte. Nachdem die Konzertpädagogin Laura Wikert alle Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßt hatte, startete „Der Karneval der Tiere“. In diesem Werk lässt der Komponist Camille Saint-Saens verschiedene Instrumente typische Tiergeräusche und Tierbewegungen nachahmen. Mitten im Konzert wurden noch zwei weitere Kompositionen von Arvo Pärt und Nikolai Rimski-Korsakow zu Gehör gebracht, in denen ein Bienen-Schwirren und ein Hummelflug vertont wurden. 

Von Camille Saint-Saens waren im Konzert folgende Tiere zu hören: 

„Introduktion und königlicher Marsch des Löwen“ – Der König der Tiere marschiert ein. Zwei Pianisten an zwei Flügeln und mehrere Streichinstrumente brachten sein beeindruckendes Brüllen zum Klingen. 

Bei „Hennen und Hähne“ gackerten Streichinstrumente um die Wette. Unüberhörbar war das Krähen eines stolzen Hahnes musiziert von den Klavieren und der Klarinette.

In dem Stück „Halbesel / schnelle Tiere“ wurden Tonläufe über vier Oktaven in rasantem Tempo von beiden Klavieren dargeboten. Wie schnell Fluchttiere unterwegs sein können, zeigten die virtuosen Pianisten durch ihre rasanten Tonleitern. Verkleidet mit Schweif bot der Dirigent und Pianist in gekonnter Weise eine sehenswerte Performance dar.

Bei den „Schildkröten“ wurde das Tempo in der Musik deutlich langsamer. Im Hintergrund sah man im Schattenspiel eine sich langsam bewegende Schildkröte. Saint-Saens schrieb dafür ein schnelles und wildes Tanzstück in eine Zeitlupen-Version um, das sich stark an den „Can Can“ von Jaques Offenbach anlehnte.

Um einen großen, schweren und imposanten Elefanten darzustellen, hat sich der Komponist in dem Stück „Der Elefant“ das tiefste und größte Streichinstrument des Orchesters ausgesucht und so musizierte der Kontrabass eine schwerfällige und langsame Melodie, zu der ein großer Rüssel zum Vorschein kam und sich rhythmisch passend zur Walzer-Musik bewegte. 

Anschließend waren „Kängurus“ zu hören – die Hände der Pianisten hüpften sehr virtuos und in einem kleinen Wettstreit über die Tasten wild auf und ab. 

In der Komposition „Aquarium“ ließen die Querflöte und das Glockenspiel das Publikum in eine schillernde Fischwelt eintauchen. Die Musik war begleitet durch eine Tänzerin und einen Tänzer, die sich sehr gelenkig zeigten und hervorragend tanzten. Sie schlüpften auf besondere Weise in die Rolle eines Fisches. Ihre enorme Beweglichkeit hat das Publikum sehr fasziniert und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 

Weiter ging es mit der Komposition „Persönlichkeiten mit langen Ohren“. Die Geiger*innen trugen Hüte mit langen Ohren, spielten „I-aah“ erzeugt durch Glissandi und imitierten damit auf hervorragende Weise die „Persönlichkeiten mit langen Ohren“.

Nun erwartete die Kinder eine Höraufgabe: Im Stück „Der Kuckuck“ galt es, die Kuckucksrufe mitzuzählen und am Ende war sich die Mehrheit einig, dass 21 Kuckucksrufe durch die Klarinette zu hören waren, die ein melancholisches Lied tief aus dem Wald zu Gehör brachte.

Überraschend zeigte sich anschließend ein hübscher Vogel auf der Bühne. Im Stück „Vogelhaus“ erklang das von der Querflöte äußerst virtuos gespielte Musikstück, mit dem das Flattern, Fliegen und Zwitschern assoziiert werden konnte.

Dann kamen die Schlagzeuger mit ihren Xylophonen zum Einsatz, die in dem Stück „Fossilien“ die Fossilien zum Leben erweckten und alte Knochen und versteinerte Tiere regelrecht zum Tanzen brachten.

Ein musikalisches Highlight gab es gegen Ende des Kinderkonzerts durch den Satz „Der Schwan“, der von einem Cellisten solistisch dargeboten wurde. Das eindrückliche Solo und die melancholische Melodie lud noch einmal zum Träumen ein und ließ die Schönheit des Schwans in einer romantischen Stimmung erklingen.

„Das Finale“ beendete Camille Saint-Saens „Karneval der Tiere“. Fast alle Tiere waren noch einmal zu hören und verabschiedeten sich mit dieser Musik. Es folgte begeisterter und lang anhaltender Applaus, bis sich zum Abschluss plötzlich leicht beschwerend gackernd eine Ente aus dem Hintergrund kurz zu Wort meldete, die im Karneval der Tiere nicht berücksichtigt wurde und sich etwas beleidigt zeigte. So erklang als endgültiger Abschluss des Kinderkonzerts „Der Ententanz“. Das Publikum wurde einbezogen und erlernte schnell den eingängigen Tanz bei immer schneller werdendem Tempo. Durchweg glückliche Kinder, die am liebsten noch länger im Theater geblieben wären… Erfüllt von den vielen Höreindrücken und visuellen Erlebnissen ging es mit dem Bus zurück nach Söhrewald. 

An dieser Stelle sei unserem Förderverein ein herzliches Dankeschön zu sagen, der den Kindern die Konzertkarte inklusive Busfahrt nach Kassel finanziert hat!!!

 Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Kinderkonzert 