Steckt in jedem Frühstücksei ein noch nicht entwickeltes Küken? Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich anschauen, wie Eier entstehen und welche Rolle eigentlich ein Hahn auf dem Weg zum Küken spielt. Wie bei allen Lebewesen durchläuft der Kükenembryo verschiedene Entwicklungsstadien im Ei.
Die Vorfreude und Gespanntheit auf das Küken-Projekt startete bereits zu Beginn des 2. Schulhalbjahres. Anfang März ging es dann endlich los. Nachdem die Kinder schon im Sachunterricht in die Thematik eingeführt wurden und wir jede Menge Vorwissen sammelten, konnten zudem Stella und Miko aus eigenen Erfahrungen der Hühnerhaltung berichten. Am 4. März 2025 war es dann soweit. Stellas Mama kam zu uns ins Klassenzimmer mit allem Zubehör, was nun nötig war. Frau Hauptmann erklärte den Kindern, was uns nun in den kommenden Wochen erwartet und legte die Eier in den Brüter ein.
Vor dem Schlupf: Kükenentwicklung – 21 spannende Tage
Nun war Abwarten angesagt. 21 Tage – Vom Ei zum Zwergseidenhuhn-Küken. Am 3. Tag besuchte uns Frau Hauptmann, um mit einer Schierlampe mit uns zu schauen, ob erste Blutgefäße durch die Eierschale hindurch zu erkennen sind und somit Leben im Ei heranwächst. Das erste Schieren war ernüchternd, da noch kein Leben zu erkennen war. Frau Hauptmann kam nicht nur mit der Schierlampe in die Schule, sondern sorgte zudem für eine federleichte Stunde mit zwei Unterrichtsbesuchern. Ein wunderschönes Paduana-Huhn mit einem kunstvollen Gefieder besuchte die 2a sowie auch ein wunderschön ausgewachsenes wuscheliges Zwergseiden-Huhn. Die Freude war groß und die beiden Hühner fühlten sich zwischen den Kindern sichtlich wohl. Frau Hauptmann erklärte den Kindern viel zur Pflege und Haltung von Hühnern.
Einige Tage später kam Frau Hauptmann wieder zu uns, um erneut die Eier zu schieren. Dann kam die traurige Gewissheit, dass in keinem Ei Leben und die Befruchtung der Eier wohl nicht geglückt ist. Nun hieß es kurzzeitig Abschied nehmen von all den Eiern im Brüter, aber schnell war klar, dass wir das Projekt fortsetzen, sobald das Projekt in der Parallelklasse erfolgreich geklappt hat.
Nun wanderte der Brüter mit allem Zubehör nach den Osterferien in die Klasse 2b. Dort konnten wir einen kleinen Einblick bekommen, wie lebendig das Klassenzimmer wird, wenn knapp 20 Küken schlüpfen und das Licht der Welt erblicken (siehe auch Bericht der 2b zum Thema).
Schon bald ging es in die 2. Runde in der 2a. Frau Hauptmann brachte uns erneut Eier und legte sie im Brüter ein. Die Freude unbeschreiblich, als um den 21. Tag herum am 23. Juni 2025 erlebbar wurde, dass das erste Küken bereit ist zum Schlupf und von innen an die Schale klopfte, um „Hallo“ zu sagen. Von nun an wurde es von Stunde zu Stunde lebendiger im Klassenraum. Am Tag darauf schlüpften weitere Küken. Kein Küken glich dem anderen. Nun wurden alle Küken in ihr größeres Zuhause mit Wärmeplatte umgesetzt und lernten von den Kindern durch Fingertippen am Boden, wie man trinkt und fleißig Körnchen pickt. Es war für alle faszinierend mit anzusehen, wie schnell Embryo und später Küken heranwachsen und bald in der Lage sind, ihre Umgebung wahrzunehmen. Vor allem nahmen die kleinen Küken schnell unser Klassenzimmer wahr und starteten erste Flugversuche. Die Sommerferien standen bevor und so wurde es nun auch höchste Zeit, dass sie in einen richtigen Hühnerstall umziehen dürfen. Der Abschied fiel den Kindern nicht leicht, aber ein Wiedersehen ist geplant!
Ein besonders großes Dankeschön an Frau Hauptmann, die das Projekt an unserer Schule ins Leben gerufen und schon mehrfach ermöglicht hat. Sie hat für uns im Jahrgang sehr viel Zeit investiert. Mit unendlicher Fürsorge und Unterstützung hat Frau Hauptmann das Projekt und den Lernprozess der Kinder begleitet und somit unseren Sachunterricht sehr bereichert. Ein herzliches Dankeschön auch an Frau Litfin (Mikos Mama), die die geschlüpften Küken zusammen mit Miko nach Hause geholt hat.
1000 Dank, dass wir diesen Zuwachs in unseren Klassen erleben durften. Die Zeit mit den kleinen Küken bleibt für uns unvergessen.